Damit schließe ich bis auf Weiteres den Lublin-Blog
Dienstag, 2. Juni 2009
Dienstag, 26. Mai 2009
MFG Teil 2
Dienstag, 19. Mai 2009
PADSN
Vorweg ein Hinweis in eigener Sache:
Falls ihr morgen aus den Nachrichten erfahrt, dass es in Lublin eine Explosion gegeben hat, die die ganze Unibibliothek samt allen Mitrabreitern in die Luft gejagt hat, dann habe ich es doch nicht geschafft heute ganz ruhig zu bleiben und erst mal nach Hause zu fahren! Soviel dazu.
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Abkürzungen brennen sich im Hirn fest und man reagiert auf sie, wie ein Pavlow'scher Hund: Kaum gesehen, schon eindeutig zugeordnet! WS? Wintersemester! AG? Arbeitsgemeinschaft! WG? Wohngemeinschaft! Usw. usf.
Nur leider ist bei Abkürzungen, Kraft ihrer Kürze, die Möglichkeit von Doppelungen (oder Trippelungen etc.) natürlich noch viel größer als es bei normalen Wörtern eh schon der Fall ist. Und so sieht man sich sehr oft vom eigenen Geist irre geleitet, wenn man aus einem bestimmten Bereich Abkürzungen eindeutig zuordnet und dann feststellt, dass man doch falsch liegt. Das geht so manchen Juristen so, die ihren Kopf voll mit BGB, StGB, CIC, ALIC etc. haben. Ich zum Beispiel kann nie in einem Western ein Grab sehen ohne bei der Aufschrift "R.I.P." immer an "reformatio in peius" zu denken. Soll aber "rest in peace" heißen. (Übrigens ein ganz makabres Gleichlauten von Abkürzungen, wenn man weiß, was die lateinische Abkürzung bedeutet.)
Wenn man sich aber in einem anderen Sprachraum aufhält, dann wird das Fehlassoziazionsroulette ganz besonders lustig. So passierte mir das heute gleich mehrfach bei meinen Literaurrecherchen. Zunächst stolperte ich über die Kommunistische Partei (KP) und dann über ihr Zentralkommittee (KC). War natürlich falsch, KP ist das Arbeitsgesetzbuch (Kodeks Pracy) und KC war zwar früher auch "komitet centralny", aber hier es das Zivilgesetzbuch (Kodeks Cywilny). Aber so interpretiert man das im ersten Augenblick, wenn man ein Kind des ausgehenden Kalten Krieges ist und noch als Teenager regelmäßig in der Tagesschau vom "ZK der KPdSU" gehört hat.
Aber dann wurde es in den Texten noch härter: nach KC und KP kam dann auch noch das KZ und die SA! Da klickt es auch im Hirn eines Deutschen mit der Gnade der noch späteren Geburt (also der post-Kalter Krieg-Generation) genauso wie in meinem.
Glücklicher Weise ist aber auch hier alle Aufregung unnötig, denn es handelt sich nur um den unschuldigen "Kodeks Zobowiązań", also dem "Gesetzbuch der Schuldverhältnisse" und die SA ist nur der "Sąd Administracyjny", also das Verwaltungsgericht ("der", da das Polnsche Gericht männlich ist).
Aber woher kommt es, dass es nicht auch im Deutschen mehr von solchen zweideutigen Abkürzungen gibt, die mit einer gleichlautenden Abkürzung aus der Nazi-Zeit verwechselt werden könnten? Zufall? Glaubt ihr?
Meine These: Die deutsche Sprache wurde eben wegen der Assoziazionen absichltich flächendeckend entnazifiziert:
Wie kürzt man Baden-Württemberg ab? "BW"!
Rheinland-Pfalz? "RP"!
Und Niedersachsen? N... Nein! "NdS"!
Zufall? Ich glaube nicht, denn ratet mal warum das Wintersemester immer "WS" heißt, aber aus dem Sommersemester so häufig "SoSe" wird. Originalzitat eines meiner Strafrechtprofessoren aus seinem Skript zur Anfertigung von Hausarbeiten:
Falls ihr morgen aus den Nachrichten erfahrt, dass es in Lublin eine Explosion gegeben hat, die die ganze Unibibliothek samt allen Mitrabreitern in die Luft gejagt hat, dann habe ich es doch nicht geschafft heute ganz ruhig zu bleiben und erst mal nach Hause zu fahren! Soviel dazu.
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Abkürzungen brennen sich im Hirn fest und man reagiert auf sie, wie ein Pavlow'scher Hund: Kaum gesehen, schon eindeutig zugeordnet! WS? Wintersemester! AG? Arbeitsgemeinschaft! WG? Wohngemeinschaft! Usw. usf.
Nur leider ist bei Abkürzungen, Kraft ihrer Kürze, die Möglichkeit von Doppelungen (oder Trippelungen etc.) natürlich noch viel größer als es bei normalen Wörtern eh schon der Fall ist. Und so sieht man sich sehr oft vom eigenen Geist irre geleitet, wenn man aus einem bestimmten Bereich Abkürzungen eindeutig zuordnet und dann feststellt, dass man doch falsch liegt. Das geht so manchen Juristen so, die ihren Kopf voll mit BGB, StGB, CIC, ALIC etc. haben. Ich zum Beispiel kann nie in einem Western ein Grab sehen ohne bei der Aufschrift "R.I.P." immer an "reformatio in peius" zu denken. Soll aber "rest in peace" heißen. (Übrigens ein ganz makabres Gleichlauten von Abkürzungen, wenn man weiß, was die lateinische Abkürzung bedeutet.)
Wenn man sich aber in einem anderen Sprachraum aufhält, dann wird das Fehlassoziazionsroulette ganz besonders lustig. So passierte mir das heute gleich mehrfach bei meinen Literaurrecherchen. Zunächst stolperte ich über die Kommunistische Partei (KP) und dann über ihr Zentralkommittee (KC). War natürlich falsch, KP ist das Arbeitsgesetzbuch (Kodeks Pracy) und KC war zwar früher auch "komitet centralny", aber hier es das Zivilgesetzbuch (Kodeks Cywilny). Aber so interpretiert man das im ersten Augenblick, wenn man ein Kind des ausgehenden Kalten Krieges ist und noch als Teenager regelmäßig in der Tagesschau vom "ZK der KPdSU" gehört hat.
Aber dann wurde es in den Texten noch härter: nach KC und KP kam dann auch noch das KZ und die SA! Da klickt es auch im Hirn eines Deutschen mit der Gnade der noch späteren Geburt (also der post-Kalter Krieg-Generation) genauso wie in meinem.
Glücklicher Weise ist aber auch hier alle Aufregung unnötig, denn es handelt sich nur um den unschuldigen "Kodeks Zobowiązań", also dem "Gesetzbuch der Schuldverhältnisse" und die SA ist nur der "Sąd Administracyjny", also das Verwaltungsgericht ("der", da das Polnsche Gericht männlich ist).
Aber woher kommt es, dass es nicht auch im Deutschen mehr von solchen zweideutigen Abkürzungen gibt, die mit einer gleichlautenden Abkürzung aus der Nazi-Zeit verwechselt werden könnten? Zufall? Glaubt ihr?
Meine These: Die deutsche Sprache wurde eben wegen der Assoziazionen absichltich flächendeckend entnazifiziert:
Wie kürzt man Baden-Württemberg ab? "BW"!
Rheinland-Pfalz? "RP"!
Und Niedersachsen? N... Nein! "NdS"!
Zufall? Ich glaube nicht, denn ratet mal warum das Wintersemester immer "WS" heißt, aber aus dem Sommersemester so häufig "SoSe" wird. Originalzitat eines meiner Strafrechtprofessoren aus seinem Skript zur Anfertigung von Hausarbeiten:
"SS ist assoziativ unschön."
Na dann mal viel Spaß mit den nächsten 50 Jahren an Komplexen!
Na dann mal viel Spaß mit den nächsten 50 Jahren an Komplexen!
Samstag, 16. Mai 2009
Ganz schön 'was los, wie für Amarschderwelthausen...
Ach ja, die Sonne scheint, überall grünt und blüht es und der Univorplatz sieht so schön aus wie noch nie:

Aber das ist nicht das Interessante. Das Interessante ist, was ich heute früh mal wieder neues unter meinem Fenster gesehen habe:
Absperrungen, Parcour, Leute in Reithosen und auf dem Platz zeigten gerade Mitglieder der berittenen Forstwacht was sie so können.


Aha, also vor kurzem erst noch die DiscoPolo-Veranstaltung für die ganze Wojewodschaft und jetze auch noch ein Reitturnier! Also daher haben die gestern so sorgsam die Glassplitter von den Techno-Proleten aufgesammelt.
Ich mich also noch ungefrühstückt gleich aufgemacht um ein paar schöne Bilder zu erwischen...

Übrigens gar nicht so einfach, Pferde beim Sprung zu erwischen, weil eine Digitalkamera grundsätzlich nicht dann filmt, wenn man sie auslöst, sondern wann sie lustig ist! Liegt natürlich am Autofokus, den man leider nicht ausstellen kann. Und so musste ich andauernd nicht nur abschätzen wann das Pferd wohl in der Luft sein wird, sondern auch noch wie viel Zeit vor dem Sprung ich auslösen muss.



Aber das ist nicht das Interessante. Das Interessante ist, was ich heute früh mal wieder neues unter meinem Fenster gesehen habe:
Absperrungen, Parcour, Leute in Reithosen und auf dem Platz zeigten gerade Mitglieder der berittenen Forstwacht was sie so können.


Aha, also vor kurzem erst noch die DiscoPolo-Veranstaltung für die ganze Wojewodschaft und jetze auch noch ein Reitturnier! Also daher haben die gestern so sorgsam die Glassplitter von den Techno-Proleten aufgesammelt.
Ich mich also noch ungefrühstückt gleich aufgemacht um ein paar schöne Bilder zu erwischen...
Übrigens gar nicht so einfach, Pferde beim Sprung zu erwischen, weil eine Digitalkamera grundsätzlich nicht dann filmt, wenn man sie auslöst, sondern wann sie lustig ist! Liegt natürlich am Autofokus, den man leider nicht ausstellen kann. Und so musste ich andauernd nicht nur abschätzen wann das Pferd wohl in der Luft sein wird, sondern auch noch wie viel Zeit vor dem Sprung ich auslösen muss.
Da ist ja Vorhalten bei TieFighter einfacher...
Mittwoch, 13. Mai 2009
Autschn!
Ich habe ein neues Hobby: Extreme-Treppensteiging! Far out!!!
10 Stockwerke rauf, 10 Stockwerke runter. Das heißt, eigentlich umgekehrt, aber das ist egal, denn der entscheidende Teil ist eh der mit "rauf".
Entstanden ist das ganze ganz unschuldig aus dem Unwillen auf den Fahrstuhl zu warten, als ich mal wieder mit Einkäufen aus dem Laden im Erdgeschoss wieder auf mein Zimmer wollte. Dumm nur, dass ich aus Neugierde gestoppt habe, wie lange es dauert. Ich ging im normalen Tempo und als ich dann las, dass es nur 1:15 Min. war, dachte ich mir, dass ich die 1-Minuten-Grenze doch bestimmt locker knacken kann, wenn ich mich mal reinhänge.
Tja, kann ich nicht. Hätte ich es geschafft, dann wäre es auch dabei geblieben, aber so lässt mich der Ehrgeiz nicht mehr los und daher sieht man mich jetzt regelmäßig mit Eiern, Brot und Butter (oder was auch immer sonst ich gerade im Laden gekauft habe) die Treppe hochhetzen, während ich erfolglos versuche endlich unter 60 Sekunden zu kommen.
Übrigens: Zu meiner hellen Begeisterung gehören die Knieschmerzen allem Anschein nach der Vergangenheit an und ich bin oben noch nicht einmal allzu sehr aus der Puste.
Nur diese Waden heute...
10 Stockwerke rauf, 10 Stockwerke runter. Das heißt, eigentlich umgekehrt, aber das ist egal, denn der entscheidende Teil ist eh der mit "rauf".
Entstanden ist das ganze ganz unschuldig aus dem Unwillen auf den Fahrstuhl zu warten, als ich mal wieder mit Einkäufen aus dem Laden im Erdgeschoss wieder auf mein Zimmer wollte. Dumm nur, dass ich aus Neugierde gestoppt habe, wie lange es dauert. Ich ging im normalen Tempo und als ich dann las, dass es nur 1:15 Min. war, dachte ich mir, dass ich die 1-Minuten-Grenze doch bestimmt locker knacken kann, wenn ich mich mal reinhänge.
Tja, kann ich nicht. Hätte ich es geschafft, dann wäre es auch dabei geblieben, aber so lässt mich der Ehrgeiz nicht mehr los und daher sieht man mich jetzt regelmäßig mit Eiern, Brot und Butter (oder was auch immer sonst ich gerade im Laden gekauft habe) die Treppe hochhetzen, während ich erfolglos versuche endlich unter 60 Sekunden zu kommen.
Übrigens: Zu meiner hellen Begeisterung gehören die Knieschmerzen allem Anschein nach der Vergangenheit an und ich bin oben noch nicht einmal allzu sehr aus der Puste.
Nur diese Waden heute...
Dienstag, 12. Mai 2009
Montag, 11. Mai 2009
Ave!
Es gibt ein polnisches Sprichwort, dass ich so aus keiner anderen Sprache kenne: "Nie ma takiego złego, co na dobre nie wyjdzie.", also: "Es gibt nichts schlimmes, was nicht auf's gute hinausläuft." Es ist eine Art allumfassendes: "Wird schon alles gut werden."
Ein ganz erstaunlicher Fall von optimistischem Fatalismus, wie ihn wohl sonst kein anderes Volk der kennt. Übrigens aüßerst überrsaschend, dass ausgerechnet das polnische Volk mit seiner Geschichte so einen positiven Glauben an die Zukunft in sich trägt.
Nun, heute bin ich mal wieder zum bestätigenden Beispiel für diese Volksweisheit geworden: So wie ich ohne das verpatzte Staatsexamen nie in Braunschweig gelandet wäre, so wäre mir heute das Nachfolgende entgangen, wäre ich nicht zu spät zum Unterricht gekommen. Und dabei habe ich mich noch so geärgert, als ich den Bus verpasst habe...
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Lublin, 11. Mai 2009: Soldaten der XIIII Legion mit den Ehrennamen Gemina Martia Victrix marschieren über den Platz. Es herrscht römischer Drill. Der Centurio schreit lateinische Befehle, die Truppe folgt.


Es sind Geschichtsstudenten, alle Waffen und Rüstung sind historisch korrekte Nachbauten. Die lorica segmentata schützt den Oberkörper, das scutum ist aus Holz mit Eisenaufsatz in der Mitte, das pilum ist aus Eisen und verbiegt sich beim Aufschlag auf Schild oder Körper um aus diesem nicht herausgezogen werden zu können.

Ich war begeistert, so authentisch und detailgetreu! Das müsste man doch bekannt machen, empfahl ich. Doch jetzt der Kracher: Genau sie sind die Leute, die wir in der letzten Rom-Serie im National Georgraphic auf den Fotos bewundern durften! Dank der Authentizität ihrer Ausrüstung haben sie es in die Dokumentationen und Artikel der Wisseschaftsmagazine geschafft.
Ein ganz erstaunlicher Fall von optimistischem Fatalismus, wie ihn wohl sonst kein anderes Volk der kennt. Übrigens aüßerst überrsaschend, dass ausgerechnet das polnische Volk mit seiner Geschichte so einen positiven Glauben an die Zukunft in sich trägt.
Nun, heute bin ich mal wieder zum bestätigenden Beispiel für diese Volksweisheit geworden: So wie ich ohne das verpatzte Staatsexamen nie in Braunschweig gelandet wäre, so wäre mir heute das Nachfolgende entgangen, wäre ich nicht zu spät zum Unterricht gekommen. Und dabei habe ich mich noch so geärgert, als ich den Bus verpasst habe...
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Lublin, 11. Mai 2009: Soldaten der XIIII Legion mit den Ehrennamen Gemina Martia Victrix marschieren über den Platz. Es herrscht römischer Drill. Der Centurio schreit lateinische Befehle, die Truppe folgt.
Es sind Geschichtsstudenten, alle Waffen und Rüstung sind historisch korrekte Nachbauten. Die lorica segmentata schützt den Oberkörper, das scutum ist aus Holz mit Eisenaufsatz in der Mitte, das pilum ist aus Eisen und verbiegt sich beim Aufschlag auf Schild oder Körper um aus diesem nicht herausgezogen werden zu können.
Ich war begeistert, so authentisch und detailgetreu! Das müsste man doch bekannt machen, empfahl ich. Doch jetzt der Kracher: Genau sie sind die Leute, die wir in der letzten Rom-Serie im National Georgraphic auf den Fotos bewundern durften! Dank der Authentizität ihrer Ausrüstung haben sie es in die Dokumentationen und Artikel der Wisseschaftsmagazine geschafft.
Und warum eigentlich die XIIII. (übrigens nicht XIV., die "Subtraktionsregel" ist eine mittelalterliche Erfindung) ? Weil die Gemina Martia Victrix die Legion ist, die Polen am nächsten stationiert war, in Petronell (heute Österreich) und während der Markomannenkriege stationierte ihre Kavellarie ala mit über 800 Mann im heutigen Tschechien.
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