Mittwoch, 25. März 2009

Das unerwartete Ende des Frühlings

Seit drei Tagen haben wir Plusgrade. Der Schnee schmilzt und gestern war es so weit: der Schnee war weg. Nur noch einzelne weiße Flecken verrieten, dass noch vor kurzem hier der Winter hauste.

Und dann das: Ich schaue aus dem Fenster und alles ist in weiß getaucht! Tiefliegende Wolken um mein Stockwerk herum und auf dem Boden… Schnee! 10 cm Neuschnee über Nacht! Ich kann es kaum glauben. Das unerwartete Ende des Frühlings hat hier übrigens nicht nur mich überrascht: allenthalben unterhalten sich die Leute in Bus und Bahn über die überraschende Rückkehr des Winters. Selbst Zeitungen und Blogs sind voll mit diesem Thema!


Nun ja, es ist also wieder saukalt, aber ich sehe in dem ganzen ein Gutes: Ich habe doch noch eine Gelegenheit Majdanek so zu fotografieren, wie ich es das erste Mal gesehen habe.

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Dla wszystkich co mówią zarówno po polsku jak i niemiecku: Tytuł jest parfrazą "Niespodziewany koniec lata", tytułu z dwóch epizod z kabaretu starszych panów (Wieczór X i XV).

Dienstag, 24. März 2009

Schmutzfontänen

Seitdem das Tauwetter eingesetzt hat, ist die Erde unter den Fußwegen nicht mehr gefroren und Schmelzwasser sammelt sich in den Ritzen zwischen den Pflastersteinen. Zusammen mit dem miserablen Zustand der Bürgersteige, die seit den Zeiten der Volksrepublik größtenteils immer noch nicht ausgetauscht wurden, führt zu einem interessanten Phänomen: Schmutzwasserfontänen! Man tritt auf einen Pflasterstein, der die letzten Wochen noch schön fest im Boden verankert war, und plötzlich senkt sich eine Ecke ab, während die gegenüberliegende Ecke aufspringt, während die beiden anderen Ecken, als Gelenkachse dienen. Im Ergebnis wird das braune Schmelzwasser unter den Stein herausgedrückt und eine Fontäne an Schmutzwasser spritzt mit einem schmatzenden Geräusch einem die Knöchel hoch.

So gerät selbst lapidares Zu-Fuß-gehen zum Abenteuer.

Mittwoch, 18. März 2009

Dtsch Krzspr

In den 20 Jahren, die ich nicht in Polen gewesen bin, ist das übliche „Cześć“ – soviel wie „Hallo!“, „Hi!“ oder am ehesten das italienische „Ciao!“ – durch „Siema“ ersetzt worden. Keiner hat das mit mir abgesprochen, niemand mich um Erlaubnis gebeten! Und jetzt muss ich damit leben.

Nun bedeutet „Cześć“ eigentlich „Ehrerbietung“ oder „Verehrung“, also eine ziemlich würdevoll, wie für eine lockere Begrüßung. Aber wie bei allen Worten, denken die meisten Menschen eh nicht darüber nach, was sie eigentlich bedeuten (es denkt ja auch kaum einer bewusst darüber nach, was „Bürgersteig“ bedeutet, sondern man assoziiert einfach einen gepflasterten Gehweg) und so ist „Cześć“ einfach nur „Cześć“. Und jetzt grüßt mich den Nachbar von Gegenüber immer mit „Siema!“. Nun, ich habe nicht nachgefragt, aber für mich ist ziemlich eindeutig, dass „Siema“ die Abkürzung für „się masz“ ist, was wiederum ein Teil des Satzes „Jak się masz?“ ist, also „Wie geht es Dir?“. Dumm nur, dass das keine Begrüßung, sondern eine Frage ist, was mich Kraft meiner autistischen Tendenzen auf die Palme bringt, weil ich immer die Tendenz dazu habe, zu antworten. Andererseits, fiel mir ein, dass in Deutschland „Na wie geht’s?“ oder einfach nur „Na?“ auch zur üblichen Begrüßung geworden ist und ich sie sogar selbst verwende. Also alles eine Frage der Gewöhnung. Übrigens gibt es viele solcher komischen Abkürzungen wie „Na?“ z.B.: „Morgen!“. Das klingt, für sich alleine betrachtet eigentlich ziemlich bescheuert, denn man könnte sich dann ja auch mit „Heute!“ begrüßen. Vielleicht mache ich das ja auch, beim nächsten mal und schmettere ein fröhliches „Gestern!“ zurück, wenn mich einer mit „Morgen“ begrüßt.


Man kann es aber auch in die entgegen gesetzte Richtung treiben und statt die Sprachverkürzung zu bekämpfen, sie vorantreiben. Das Frühstyxradio von FFN hat mal so einen Sketch über die „Dtsch Krzspr“ gebracht. Da sollte der deutschen Wirtschaft zusätzliche Effizienz dank Kommunikationsverkürzung zuteil werden. Folglich hieß es nur noch „M-gen!“ oder „Wgehts?“.

In diesem Sinne: „Schwochenend!“.

Montag, 16. März 2009

Reis

Es ist wieder so weit. Einen Monat lang habe ich es geschafft nichts anzubrennen und ich habe schon gedacht die Unglücksstähne die mich seit meinem Einzug im Verbindungshaus verfolgt hat, unterbrochen zu haben.
Und jetzt das...

Stellt Euch einen Topf vor, der auf einer voll aufgedrehten Gasflamme steht... nur dass im Topf kein Wasser ist, sodern eine Packung Tütenreis auf schwarzem Grund.
Der Geruch von Reis und verbranntem Plastik - mh, lecker!

Aber ich habe nicht einfach nur wieder die leidige Verbrennungspechsträhne wieder Aufgegriffen, nein, ich habe es so richtig peinlich gemacht: Die ganzen 40 Meter Flur standen unter Rauch! Und es hat auch schon jemand das Gas ausgeschaltet, so dass es evident schon Leute gemerkt haben. Und zwar nicht wie im Verbindungshaus wo man alle kennt, sondern hier, mit ca. 20 Räumen pro Stockerk mit bis zu drei Leuten drin...


Wenn es doch nur so kleine, praktische Wecker geben würde, die man mit einer Handbewegeung auf z.B. 30 Minuten stellen könnte!
Obwohl, Moment...

Dienstag, 10. März 2009

E-Bus

ACHTUNG: Der Erlebnisbericht für alle die des polnischen mächtig sind befindet sich hier. Der technische Bericht für alle TU Studenten (vor allem die Umweltingenieure) befindet sich unter dem zweiten Foto.

W Warszawie niestety nigdy nie przejechałem się trolejbusem - jedyna linia na Aleji Sobieskiego została zlikwidowana, zanim nastała dla mnie odpowiednia okazja. A tak mi tej linii było szkoda! Uważam trolejbusy za ekologiczną alternatywę do autobusów, w szczególności tych starych kopcących śmierdziuchów. A ta linia była w dodatku nowa, z ładnymi słupami dla kabli w formie ćwiartki oktagonu, pomalowanymi sympatyczną jasnoniebieską farbą.
Sam nie wiem co było powodem dla likwidacji. Ponoć się nie opłacały. Ale trudno mi w to uwierzyć, bo Polska tanio produkuje swój własny prąd z węgla, niezależnie od ceny ropy a silniki elektryczne są znane z niezawodności i wydajności. Co najwyżej utrzymanie linii napięcia może być drogie.

No mniejsza, teraz w każdym razie się wreszcie przejechałem trolejbusem tu w Lublinie. Niestety udowodniając długą żywotność tych pojazdów mój trolejbus byl definitywnie z PRL-owskiej produkcji. Odpowiednio mnie co prawda na prawdę miło zaskoczył równomiernym szumem silnika, zamiast terkotu cylindrów silnika spalinowego, ale cała reszta konstrukcji neutralizowała tą z jednych najlepszych zalet pojazdów z napędem elektrycznym, bowiem ciszy silnika. Karoseria skrzeczała przy każdym przyśpieszeniu czy hamowaniu, drzwi otwierają się z trzeszczeniem, a dzięki nieistniejącej izolacji akustycznej mam wrażenie że słyszę mijające pojazdy tak jak by ścian i okien w ogóle nie było. Już nie wspomnę o wyglądzie siedzeń i jakości siedzenia.
Jednak przejazd poprzednim autobusem, nowiutkim produktem nowych czasów, był o wiele milszy.


Was sind Tolejbusse? Nun es sind normale Busse, die aber statt eines Verbrennungsmotors einen Elektromotor haben. Den Strom beziehen sie, und das ist der augenscheinlichste Unterschied, von Oberleitungen, so dass sie ähnlich wie Straßenbahnen and feste Routen gebunden sind, obwohl sie ganz normal über die Straße fahren. Die Stromabnehmer befinden sich an ziemlich langen, ca. 4 m, Stäben, die schräg nach hinten herausragen. Diese Stangen sind beweglich und so lang, dass ein Trolejbus problemlos die Spur wechseln und ein anderes Fahrzeug überholen kann ohne den Kontakt zu den Oberleitungen zu verlieren.

Die Stromeinspeisung über Oberleitungen bedeutet auch den entscheidenden Vorteil wie Nachteil der Trolejbusse. Einerseits löst es das Problem der Schwäche von Batterien, was erklärt warum es Trolejbusse schon seit den 1970er Jahren gibt (meine persönliche, unüberprüfte Schätzung anhand des Alters der Fahrzeuge die ich kenne) obwohl es Batterien die einen Betrieb von E-Autos erlauben, erst seit den 1990er Jahren gibt. (Übrigens, es gibt mittlerweile Batterien die den Betrieb von Elektroautos im täglichen Leben erlauben, wie der EV1 von General Motors beweist. Leider ist das Fahrzeug, wie auch die Modelle anderer Hersteller vom Markt genommen worden, weil das profitabler ist. Mehr dazu findet ihr hier.)

Der Nachteil der Oberleitung ist natürlich die Bindung an feste Routen, was eine schnelle Änderung der Fahrtrouten der Linien nicht erlaubt. Ferner kostet wahrscheinlich die Instandhaltung der Oberleitung ihren Teil. Anderseits sind Elektronmotoren bekanntermaßen sehr energieeffizient (setzen 4/5 des Stroms in Bewegung um, der Verbrennungsmotor nur 1/4!), wartungsarm und langlebig. Da Polen seinen Strom größtenteils aus eigenem Strom produziert und nicht aus importiertem Gas oder Öl, ist Strom hier auch eine günstige Alternative zum Kraftstoff.



Ich persönlich genieße natürlich einen ganz anderen Aspekt: Trolejbusse sind so schön leise! Der erste Bus in dem ich hier saß war leider von aus Zeiten der Volksrepublik und machte neutralisierte die geringe Geräuschemission des Motors durch das Knartschen der Karosserie, die lauten Türen und durch das irritierende Klacken der Stromschalter beim Beschleunigen.

Dienstag, 3. März 2009

Angst

Es ist nicht vertrauenerweckend, wenn man im zehnten Stockwerk wohnt und auf der Fahrstuhltür steht:

"Achtung! Überprüfe vor dem Einstieg in den Aufzug, ob sich hinter der Tür die Kabine befindet!"



Wie jetzt? Kann denn die Tür auch aufgehen, ohne dass der Fahrstuhl schon da ist?!? Anscheinend ja!


Aber die Studenten machen sich offentsichtlich nichts draus und treiben ihren Schabernack mit den Aufschriften. So wie auf fast jedem Stockwerk die römischen Zahlen im Treppenhaus manipuliert wurden indem man I 's hinzugefügt oder gestrichen hat (weswegen ich, wenn ich die Treppe benutze, die Stockwerke mitzählen muss), so wurde auch hier schnell aus "kabina" (Kabine), "drabina" (Leiter), "lawina" (Lavine) oder, wie auf dem Bild, "Żona rabina" (Frau des Rabbis) usw.



10 Stockwerke mal drei Fahrstühle macht 30 Gelegenheiten für sprachliche Kreativität beim Suchen nach Wörtern die sich auf "kabina" reimen. Vielleicht laufe ich eines Tages alle Türen ab und mache Photos davon.